Lublin – Stadt der Inspirationen

Immer mehr Touristen aus der ganzen Welt entdecken das ostpolnische Lublin. Die zauberhafte Woiwodschaftsstadt in Polens Osten lockt mit dem einstigen Königsschloss und einer eindrucksvollen historischen Altstadt. Besucher begegnen hier auf Schritt und Tritt der reichen Geschichte Lublins, können regionale Spezialitäten entdecken und aus einem breiten Kulturangebot wählen. Kein Wunder also, dass Lublin zur Europäischen Kulturhauptstadt 2029 gekürt wurde.

Grundinformation
Oberfläche
147,45 km²
Bevölkerung
331 991 (2022)

Eine Reise durch die Zeit

Lublin kann auf eine über 700-jährige Stadtgeschichte zurückblicken. Dank seiner Lage an mehreren wichtigen europäischen Handelsrouten wurde es zu einem Treffpunkt westlicher und östlicher Kulturen sowie zum Schauplatz bedeutender Ereignisse. In Lublin können Besucher durch die Gassen des einstigen jüdischen Viertels flanieren und die eindrucksvollen Mauern des Königsschlosses besuchen, in dem 1569 die Lubliner Union unterzeichnet wurde. Mit dem Bündnis zwischen dem Königreich Polen und dem Großfürstentum Litauen entstand die „Republik zweier Nationen”, einer der größten europäischen Flächenstaaten der Renaissance. Über Jahrhunderte stand Lublin symbolhaft für ein multikulturelles Leben. Dessen Spuren sind bis heute in der Architektur und der regionalen Küche sichtbar. Einen kleinen Einblick in diese reiche Vergangenheit vermitteln auch die vielen Kulturfestivals vor Ort.

Lublin – Stadt der Inspirationen

Wahrzeichen der Stadt und eine der wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten ist das Lubliner Schloss. Während der Zeit der polnischen Teilungen diente es als Gefängnis und beherbergt heute das Nationalmuseum. Besucher können hier bedeutende polnische Malerei, allen voran die Werke von Tamara Łempicka (Tamara de Lempicka), sowie Ausstellungen mit Volkskunst und archäologischen Funden sehen.

Eines der wertvollsten Denkmäler mittelalterlicher Kunst in Polen ist die Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit mit eindrucksvollen Renaissancefresken im Stil der Ostkirchen. Das Gebäude am Südflügel des Schlosses zählt zum Europäischen Kulturerbe. Ebenfalls am Südflügel befindet sich der Donjon aus dem 13. Jh. Vom ältesten Gebäude auf dem Schlosskomplex eröffnet sich ein wunderbarer Ausblick über die Altstadt von Lublin.

Vom Schloss aus gelangt man dorthin durch die Brama Krakowska (Krakauer Tor) und die Brama Grodzka (Grodzka-Tor), beide heute Sitz wichtiger Kultureinrichtungen. Im Krakauer Tor sitzt das Stadthistorische Museum von Lublin und im Grodzka-Tor der Verein „Brama Grodzka – Teatr NN”, der es sich zum Ziel gesetzt hat, an die Geschichte und Kultur der einst starken jüdischen Bevölkerung zu erinnern.

Die Altstadt selbst beeindruckt durch einen intakten mittelalterlichen Straßengrundriss und prachtvolle Renaissance-Architektur. Einige besondere Sehenswürdigkeiten können Besucher auf der „Route durch den Lubliner Untergrund” entdecken. Sie führt durch historische Kaufmannslager und Weinkeller, die zur Blütezeit der Stadt eingerichtet wurden, so etwa die Piwnica pod Fortuną (Fortunakeller) mit eindrucksvollen Renaissancefresken. Einen Besuch wert ist auch das Teatr Imaginarium am Marktplatz, in dem die Legenden und Geschichten Lublins durch fantasievolle mechanische Puppenspiele im historischen Stil lebendig werden.

Sehenswertes jenseits der Altstadt

Unweit der Altstadt liegt der Plac Litewski, heute der wichtigste Platz Lublins. Hier begeistern nicht nur die prachtvollen Paläste und Bürgerhäuser, sondern auch die Licht- und Soundshows des Multimediabrunnens sowie das Online-Portal, durch das Besucher einen Blick nach Wilna, Dublin und Philadelphia werfen können. Ein weiteres Highlight ist die ehemalige Brauerei Perła, die von 1846 bis 2001 im einstigen Franziskanerkloster betrieben wurde. Heute können Besucher den historischen Braukeller besichtigen. Das „Freilichtmuseum des Lubliner Landes” entführt seine Gäste in die Vergangenheit der Landbevölkerung und zeigt das kulturelle Erbe und die Traditionen der Region. An die Opfer der nationalsozialistischen Massenvernichtung während der Besatzung im Zweiten Weltkrieg erinnert das Staatliche Museum im einstigen Konzentrationslager Majdanek.

Europäische Kulturhauptstadt 2029

Lublin ist nicht aber nicht nur reich an Geschichte und Sehenswürdigkeiten, sondern auch eine pulsierende Kulturmetropole. Das können Besucher besonders während der Festivalsaison spüren. Das reiche Kulturangebot hat dazu beigetragen, dass Lublin der Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2029” verliehen wurde.

Zur „Noc Kultury“ (Kulturnacht) im Juni verwandelt sich die Altstadt in eine einzige Bühne für Kunstinstallationen, Konzerte und Ausstellungen. Beim „Carnaval Sztukmistrzów“ (Gauklerfest) im Juli tauchen Besucher in die Welt des Cirque Nouveau ein. Auf Straßen, Plätzen und Bühnen verzaubern Gaukler, Jongleure, Magier und Feuerkünstler aus aller Welt das Publikum mit ihrer Kunst.

Im August können Besucher dann in die Geschichte der Stadt und ihrer einstigen Bewohner eintauchen. Mitte des Monats findet das „Lubliner Festival” statt. Das Festival der jüdischen Kultur will seinen Besuchern die Kultur und Traditionen dieser einst größten Bevölkerungsgruppe der Stadt nahebringen. Direkt im Anschluss verwandelt der „Jagiellonenjahrmarkt” im Rahmen des Festivals „Re:tradycja” die Altstadt in eine farbenfrohe und lebendige Renaissancestadt.

Außerhalb der großen Festivals lernen Besucher die Lubliner Kultur am besten in einer der dynamischen Institutionen wie dem Centrum Kultury (Kulturzentrum) oder Centrum Spotkania Kultur (Zentrum der Kulturbegegnungen) kennen. Lublin wird also nicht ohne Grund „Stadt der Inspirationen” genannt, denn hier findet jeder, ungeachtet des Alters und der Interessen das passende Angebot!

Anreise und Mobilität

Lublin liegt etwa 170 km von Warschau und 330 km von Krakau entfernt. Die Stadt ist von dort per Zug oder Bus gut erreichbar. Von Warschau und Gdańsk (Danzig) gibt es zudem Direktflüge. Der Flughafen Lublin (LUZ) liegt nur 15 km vom Stadtzentrum entfernt. Vor Ort bewegen sich Besucher bequem zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Leihfahrrädern oder dem Taxi.

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