Lubelskie (Lubliner Land)

Der dünn besiedelte Südosten Polens wird gerne auch als die Toskana Polens bezeichnet. Nicht nur die Landschaft der Woiwodschaft Lubelskie (Lubliner Land) erinnert an Italien; auch manche Städte verbreiten südliches Flair.

Grundinformation
Oberfläche:
25 122 km²
Bevölkerung:
2 038 299 (2017)

Die Woiwodschaft Lubelskie liegt im Südosten Polens. Mit einer Bevölkerungsdichte von 87 Einwohnern pro Quadratkilometer bei einer Gesamtbevölkerung von 2,2 Millionen Menschen auf einer Fläche von rund 25.000 Quadratkilometern ist sie nur gering besiedelt. Das Land rund um die Hauptstadt Lublin ist vergleichsweise strukturschwach, hat aber gerade im Bereich Kulturtourismus eine Menge zu bieten. Lublin ist mit gut 355.000 Einwohnern zugleich wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Woiwodschaft, wie auch die größte Stadt östlich der Weichsel und verfügt über drei verschiedene Universitäten. Ein besonderes architektonisches Ensemble bildet die Stadt Zamość im Süden der Woiwodschaft. Sie wurde im 16. Jahrhundert im Stil der italienischen Renaissance am Reißbrett entworfen und hat bis heute ihre Form behalten. Sie zählt zum Welterbe der UNESCO.

Historisch gesehen bildet die Woiwodschaft wie das gesamte Ostpolen einen kulturellen Grenzraum zwischen polnischen und ostslawischen sowie litauischen Siedlungsgebieten. Ihr nördlicher Teil mit dem regionalen Zentrum Biała gehört zur historischen Region Podlasie, Teile im Westen gehören zur Region Masowien und der Rest zur historischen Region Polesie.

Ein prägendes Element war die Jahrhunderte lange Anwesenheit sephardischer und aschkenasischer Juden. Das ostpolnische Schtetl, als in sich geschlossene Einheit jüdischer Kultur und jüdischen Lebens, hatte hier lange Bestand. Das tragische Ende dieser Epoche kam mit dem Zweiten Weltkrieg. Auf dem Gebiet der Woiwodschaft befinden sich gleich drei ehemalige nationalsozialistische Konzentrationslager: Majdanek, Sobibór und Bełżec. Majdanek war das erste Konzentrationslager im Osten Polens, die beiden letzten waren als Vernichtungslager Stätten des Todes für Hundertausende Menschen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten gibt es vermehrte Anstrengungen, die polnisch-jüdische Vergangenheit zu thematisieren.

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