Krynica-Zdrój
Das rund 120 Kilometer südlich von Kraków (Krakau) gelegene Krynica-Zdrój wird auch Königin der Gebirgskurorte genannt. Die Stadt in den Sandezer Beskiden kann auf eine über 200 jährige Tradition zurückblicken und ist einer der beliebtesten Wintersportorte Polens.
Die Anfänge des in der Woiwodschaft Małopolskie (Kleinpolen) gelegenen Ortes reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Einen Aufschwung erlebte der Ort, nachdem 1793 der Heilwert der hiesigen Mineralquellen festgestellt wurde. Die erste Badeeinrichtung eröffnete 1804. Krynica entwickelte sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der beliebtesten Kurziele für den polnischen Adel und polnische Künstler im damaligen Österreich-Ungarn. Die Blüte des 1889 zur Stadt erhobenen Kurortes riss auch nach der Widererlangung der staatlichen Unabhängigkeit Polens im Jahre 1918 nicht ab.
In den zwölf Sanatorien warten rund 1.800 Betten auf Kurgäste und Patienten. Behandelt werden Verdauungs-, Harnwegs-, Stoffwechsel- sowie Herz-Kreislauferkrankungen. Dabei kommt vor allem das Mineralwasser der hiesigen sieben Heilquellen zur Anwendung. Das weitere Angebot reicht von Elektro-, Ultraschall-, Photo- und Magnettherapie bis hin zu Kinesio-, Mechano-, Kryo- und Psychotherapie. (www.ukz.nazwa.pl)
Schöne Beispiele alter Bäderarchitektur sind das im Stil der Neorenaissance errichtete Kurhaus von 1889 mit seinem prachtvollen Ballsaal, das 1866 erbaute alte Mineralbad und das neue Mineralbad von 1926. Die 1803 entstandene Trinkhalle Słotwinka wurde Mitte des 19. Jahrhunderts an ihren heutigen Standort im Park Słotwiński verbracht. Ihren einstigen Platz im Herzen der Stadt nimmt heute die Haupttrinkhalle ein. Das als Wintergarten errichtete Gebäude verfügt über einen Konzertsaal, der gemeinsam mit dem Ballsaal des Alten Kurhauses und weiteren Orten in Krynica Schauplatz des jährlichen Jan-Kiepura-Festivals für Opern- und Operettenmusik ist. (www.festiwalkiepury.pl)
Krynica diente dem Startenor und seiner Frau Marta Eggerth neben Paris als zweiter Wohnsitz. 1936 ließ sich Kiepura hier im Stil der Moderne für drei Millionen Dollar eine Luxusvilla erbauen. Das einstige „Hotel Patria“ war Schauplatz zahlreicher Filmproduktionen und dient heute als Sanatorium. Von ganz anderer Schönheit sind die alten orthodoxen und unierten Kirchen der Gemeinde. Sie zeugen von der Kultur der ethnischen Minderheit der Lemken, die seit Jahrhunderten in den südpolnischen Gebirgsregionen siedeln. Eine Attraktion in Krynica ist das Museum mit Arbeiten des naiven Malers „Nikifor“, der aus Krynica stammte und hier arbeitete. (www.krynica-zdroj.pl)
Krynica-Zdrój bietet hervorragende Möglichkeiten für Natur- und Aktivurlauber. 1997 eröffnete eine Gondelbahn auf den 1.114 Meter hohen Hausberg Jaworzyna. Auf Wintersportbegeisterte warten hier sieben Abfahrtpisten mit einer Gesamtlänge von rund acht Kilometern. (www.jaworzynakrynicka.pl) Reizvoll ist auch die etwa dreizehn Kilometer lange Langlaufstrecke, die vom 1.000 Meter hohen Góra Parkowa zum Dörfchen Tylicz führt. Diese und weitere Trassen sind im Sommer als Fuß-, Rad- oder Pferdewanderwege nutzbar.