Inspirationen für den Frühling: Natur und Tradition
Am 21. März beginnt in Polen der kalendarische Frühling. Es ist die Zeit, in der alles zum Leben erwacht – die Lieblingsjahreszeit, die man kaum erwarten kann. Es ist auch eine gute Zeit, um Ausflüge in Polen zu unternehmen und polnische Bräuche und Traditionen kennenzulernen.
Wer im Frühling durch unser Land reist, kommt an gelben Löwenzahnwiesen und an Lichtungen vorbei, die mit blühendem Raps übersät sind. Die Weiden am Straßenrand sind voller grüner Blätter. Im Frühling führen Polens Straßen zu interessanten Orten, die mit lokalen Bräuchen und einzigartigen Traditionen verbunden sind. Die wichtigste davon ist… die polnische Gastfreundschaft! Man kann sie vor allem in den ländlichen Gebieten Polens erfahren, wo neben gut organisierten und ausgestatteten landwirtschaftlichen Betrieben auch wunderschöne Landschaften, der kulturelle und kulinarische Reichtum der Regionen und eine Vielzahl traditioneller und lokaler Produkte zu finden sind.
Diese polnischen Straßen führen Sie auch in die Natur, die gerade im Frühling so inspirierend ist: 23 Nationalparks und 126 Landschaftsparks, zahlreiche botanische Gärten und Schaugärten sowie Stadtparks in den Großstädten warten auf Sie.
Der erste Tag des kalendarischen Frühlings ist einzigartig, mystisch könnte man sagen. Er verbindet alte und neue Bräuche. Eine der beliebtesten Traditionen, die noch aus dem heidnischen Slawentum stammt, ist die Versenkung der Marzanna. Die Marzanna ist eine oft mit Bändern, Perlen oder anderen Ornamenten geschmückte Strohpuppe, die die slawische Göttin des Winters und des Todes symbolisiert. Man wirft sie ins Wasser und manchmal zündet man sie vorher an. Damit soll dem Winter ein Ende gesetzt werden, damit das lang ersehnte, wärmere und fröhlichere Frühlingswetter kommen kann und damit eine gute Ernte für das Jahr gesichert wird.
Zum Frühling gehört auch das Osterfest mit seinen farbenfrohen Veranstaltungen und traditionellen Bräuchen. Ostern kann eine wunderbare Gelegenheit sein, Polen zu bereisen und an interessanten religiösen Veranstaltungen teilzunehmen. So kann man nicht nur polnische Traditionen besser kennen lernen, sondern auch die religiösen Riten, die mit der Karwoche und Ostern verbunden sind, erleben.
Ostermärkte, Jahrmärkte, die farbenfrohen Prozessionen am Palmsonntag und die damit verbundenen Wettbewerbe um die schönste oder größte Osterpalme, festliche Feiern, das Bemalen von Ostereiern oder das fröhliche Treiben am Ostermontag, das traditionell mit dem „lany poniedziałek“ verbunden ist, sind wunderbare polnische Traditionen, die zu den christlichen Wurzeln Europas gehören.
Ein Beispiel dafür ist der Palmsonntag in dem Dorf Łyse. Dieser Ort in der Woiwodschaft Masowien ist für die größten Osterpalmen der Welt und die Feier des Palmsonntags nach Kurpischer Tradition berühmt. Begleitet werden die Feierlichkeiten von einem Ostermarkt mit dem regionalen Finale des Wettbewerbs um die schönste Palme, einem Ostermarkt, Ausstellungen und Auftritten von Folkloregruppen.
Auch in Lipnica Murowana, einem kleinen Ort in der Woiwodschaft Kleinpolen, der nur wenige Dutzend Kilometer von Kraków entfernt liegt, findet jeden Palmsonntag der Palmen- und Kunsthandwerkswettbewerb von Lipnica statt. Zu den zahlreichen Veranstaltungen gehört auch der Wettbewerb um die höchste Palme. Er hat dieses Ereignis berühmt gemacht, denn die höchsten Palmen sind über 30 Meter lang!
Den besonderen Charakter des Osterfestes kann man auch in Kalwaria Zebrzydowska, einem manieristischen Architektur- und Landschaftskomplex und einem Pilgerpark, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, erleben. In den Bergen rund um die Stadt gibt es über 6 km lange Kalvarienwege, die an die heiligen Stätten in Jerusalem erinnern. Die Wege sind Teil des Heiligtums, das zu den am meisten besuchten Wallfahrtsorten in Polen und zu den landschaftlich und architektonisch interessantesten in ganz Europa gehört. In der Karwoche wird hier der Kalvarienberg eindrucksvoll nachgestellt.
Ein ganz moderner Frühlingsbrauch, der in Polen mit der Wiedereinführung des Nationalfeiertags am 3. Mai im Jahr 1990 entstanden ist, ist hingegen … das Grillen in der Natur. Dieser Feiertag ist ein arbeitsfreier Tag. Zusammen mit dem 1. Mai, dem Tag der Arbeit, bildet er in unserem Land sehr oft ein sogenanntes „langes Wochenende“, an dem in allen Ecken Polens – in Schrebergärten, auf Wiesen, in Gärten und an Grillplätzen – der besondere Duft von Würsten und anderen Fleischsorten weht, die meist im Kreise der Familie, Freunde und Bekannten verzehrt werden.
Der Frühling fördert aktive Freizeitgestaltung. Diese Zeit kann man vor allem in der Natur verbringen. Die zum Leben erwachte Pflanzenwelt, die Bäume und Sträucher mit dem Gezwitscher der Vögel und die Farbenpracht der umliegenden Grünflächen machen es umso reizvoller, die Freizeit in dieser natürlichen Umgebung zu verbringen.
Malerische und stimmungsvolle Parks und Gärten in polnischen Städten, die sowohl in großen Städten wie Warszawa, Łódź, Kraków, Wrocław, Poznań, Gdańsk… als auch in kleineren Orten liegen, sind ein wunderbares Ziel für einen Frühlingsausflug oder einen Spaziergang. Die Auswahl ist also groß…
In Polen gibt es typische Stadtparks, wie zum Beispiel den größten Stadtpark unseres Landes, den Waldpark für Kultur und Erholung „Myślęcinek“ in Bydgoszcz. Eine besondere Form des Stadtparks ist der japanische Schaugarten. Der berühmteste Japanische Garten in Polen befindet sich in Wrocław. Er gehört zum Szczytnicki-Park, der in der Nähe der Jahrhunderthalle liegt.
Nicht nur typische Stadtparks, sondern auch Parks und Gärten von Schlössern und Herrenhäusern können ein wunderbares Ziel für einen Frühlingsausflug sein. Sie befinden sich nicht nur in den Großstädten, sondern auch in kleineren Orten und ländlichen Gebieten.
Zu ihnen gehört die Parkanlage „Łazienki“ in Warszawa. „Łazienki“ ist einer der schönsten Parks in unserer Hauptstadt und eine der großartigsten Parkanlagen in Europa. Andere Beispiele für Garten- und Schlossparks sind: Schloss- und Parkanlage in Łańcut, Schlosspark in Pszczyna, Garten im Warschauer Stadtteil Wilanów, Branicki-Schlossgärten in Białystok oder Polens berühmtester Park im romantischen Stil „Arkadia“ mit Park in Nieborów.
In dieser Kategorie von Parks und Gärten nimmt das Tal der Schlösser und Gärten in Niederschlesien einen besonderen Platz ein. Denn hier, am Fuße des Riesengebirges, befindet sich ein einzigartiges Ensemble von 30 prachtvollen Residenzen, begleitet von weitläufigen Landschaftsparks mit reichem altem Baumbestand und abwechslungsreicher Gartenarchitektur.
Wenn von den Vorzügen polnischer Parks und Gärten die Rede ist, darf der Muskauer Park nicht unerwähnt bleiben, der 2004 als grenzüberschreitende deutsch-polnische Parkanlage in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Er ist der größte Park im englischen Stil in Polen und Deutschland. Der Frühling in Polen bietet unerschöpfliche Inspirationen für interessante Reisen, Ausflüge in die Natur mit Erholung an ungewöhnlichen Orten und das Kennenlernen wunderbarer und farbenfroher Traditionen und Bräuche.