Konstancin-Jeziorna
Die Doppelstadt Konstancin-Jeziorna am südlichen Warschauer Stadtrand ist der einzige Kurort der Woiwodschaft Mazowieckie (Masowien). Hier werden vor allem rheumatische, neurologische und Herzerkrankungen behandelt. Konstancin wurde 1897 als Sommerfrische für reiche Warschauer gegründet. Bis zum Zentrum der polnischen Hauptstadt Warszawa (Warschau) sind es nur etwa 20 Kilometer.
Die rund 16.000 Einwohner zählende Stadt entstand Ende der 1960er Jahre aus der Zusammenlegung der beiden Orte Skolimów-Konstancin und Jeziorna. Die Anfänge Jeziornas reichen bis in das späte Mittelalter zurück. Konstancin hingegen wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts von den Grafen Skórzewski und Mielżyński am Rande des Weichseltals gegründet. Damals entstand hier umgeben von Kiefernwäldern eine großzügige Villenkolonie reicher Warschauer Adliger und Bürger. Nach 1945 wurde auf dem Berg Królewska Góra eine geschlossene Siedlung eingerichtet, in dem die Spitzen von Staat und Partei wohnten. Diese wurde aber bereits 1976 zu einem Rehabilitationszentrum umgestaltet.
1917 erhielt die damalige Stadt erstmals den Status eines Heilbades. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war Konstancin der Kurort der Hauptstadtelite. Nach 1945 wurde der Kurbetrieb wieder aufgenommen und erlebte eine erneute Blüte in den 1970er Jahren. Die größte Attraktion Konstancin-Jeziornas ist das 1978 im Kurpark errichtete Gradierwerk. Um Erkrankungen der Atemwege zu behandeln, wird hier rund 29 Grad warmes Wasser aus 1.600 Metern Tiefe gefördert und über Reisig zu einem Aerosol verdampft. Die wertvollen Spurenelemente der Sole können so vom Körper optimal aufgenommen werden.
Zur Kuranlage gehören vier Sanatorien, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurden. Die Neurologische Reha-Klinik hat sich vor allem auf die Rehabilitation des Bewegungsapparates und die psychologische Nachsorge von Hirnschlagpatienten spezialisiert. Die Wiederherstellung des Bewegungsapparates steht auch im Zentrum der therapeutischen Bemühungen der kardiologischen Reha-Klinik.
Das „Biały Dom“ (Weißes Haus) verfügt neben einer kardiologischen Therapieeinheit auch über ein naturheilkundliches Zentrum, in dem sich Patienten kinesiologisch und physiotherapeutisch behandeln lassen können. In unmittelbarer Nähe des Gradierwerkes befindet sich zudem das Sanatorium „Przy Źródle“ (Zur Quelle), das neben Schädigungen des Bewegungsapparates vor allem Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege behandelt. (www.uzdrowisko-konstancin.pl)
Trotz seiner Nähe zur Metropole Warschau zeichnet sich Konstancin-Jeziorna durch ein hervorragendes Heilklima aus. Der Kurort liegt ideal am Rande von Warschauer Senke und Weichseltal inmitten weitläufiger Waldgebiete. Sehenswert sind neben den oftmals prächtig wiederhergestellten Villen der Jahrhundertwendezeit mehrere zur Stadt gehörende alte Dörfer sowie das Palais in Obory. Der Wald von Kabaty sowie das königliche Palastensemble von Wilanów sind beliebte Ausflugsziele in der näheren Umgebung. (www.konstancinjeziorna.pl)